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Der Grüne Star oder das Glaukom

Was ist der Grüne Star/das Glaukom?

Unter einem Glaukomschaden versteht man den Untergang von Nervenzellen an der Netzhaut mitsamt ihren Nervenfasern. Die Folge sind Ausfälle im Gesichtsfeld, die unbehandelt bis zur Erblindung fortschreiten können. Es handelt sich um eine wahrhaft tückische Krankheit, denn ein Glaukom bereitet in der Regel keine Schmerzen und dem Glaukomauge ist äußerlich nichts anzusehen. Auch in den Industrieländer mit guter medizinischer Versorgung bleiben ca. 50 % aller Glaukome unerkannt.

In Deutschland sind ungefähr 800.000 Menschen manifest erkrankt. Zusätzlich wird geschätzt , dass circa 5 Millionen Menschen mit einem Glaukomrisiko leben.

Bei der Entstehung des Schadens spielen mehrere Faktoren (z. B. erhöhter Augeninnendruck oder eine gestörte Durchblutung) eine Rolle.
 

Welche Bedeutung hat der Augeninnendruck?

Viele Faktoren sind für die Entstehung des Glaukoms verantwortlich. Neben einer gestörten Durchblutung am Sehnerv ist ein erhöhter Augeninnendruck der wichtigste Risikofaktor für einen Glaukomschaden. Der durchschnittliche Augeninnendruck liegt zwischen 10 und 21 mmHg. Heute wissen wir jedoch, dass der erhöhte Augeninnendruck als alleiniger diagnostischer oder prognostischer Faktor nicht ausreicht. Medizinische Studien zeigten, dass ca. 80 % aller Patienten mit erhöhtem Augeninnendruck (Okuläre Hypertension) kein Glaukom entwickeln, und bei ca. 30 % aller Patienten, die bereits einen Glaukomschaden entwickelt haben, niemals ein erhöhter Augeninnendruck gemessen werden konnte. (Normaldruckglaukom)

Eine schleichende Druckerhöhung, wie sie typisch ist bei den Offenwinkelglaukomen, macht über Jahre zunächst keine Beschwerden. Es kommt jedoch zu einer langsam fortschreitenden Schädigung der Sehnerven und den damit verbundenen, größtenteils unbemerkten, Gesichtsfelddefekten.


Die Glaukombehandlung

Möglichkeiten der Glaukombehandlung

Was ist das Gesichtsfeld?

Mit dem Gesichtsfeld ist der Bezirk der Außenwelt gemeint, den man wahrnimmt ohne die Augen zu bewegen. Untersucht wird das Gesichtsfeld mit dem so genannten Perimeter. Mit ihm können Sehverluste sichtbar gemacht werden, allerdings sind diese erst sichtbar, wenn etwa 2/3 der Nervenfaser, ausgefallen sind. Neuere Geräte, wie z. B. das Zeiss Humphrey Matrix ermöglichen durch ein schnelles Screening Gesichtsfelddefekte schon im frühesten Stadium zu erkennen.

Augeninnendruckmessung allein reicht nicht aus

Es gibt verschiedene Methoden den Augeninnendruck zu messen. Allen gemeinsam ist, dass das Auge definiert leicht eingedrückt wird. Dabei kann eine dicke Hornhaut zu falsch hohen Augeninnendruckwerten führen. Eine Hornhautdickenmessung (Pachymetrie) gibt Aufschluss über die Beschaffenheit der Hornhaut. Da der Augeninnendruck großen tageszeitlichen Schwankungen unterliegt ist es sinnvoll, zu verschiedenen Tageszeiten und möglicherweise auch Nachtzeiten den Druck zu kontrollieren. Man spricht in diesem Fall von einem Tages-und Nachtdruckprofil.

Untersuchung des Sehnervenkopfes

Die Beurteilung des Sehnervenkopfes (Papille), der Stelle, an der die Nerven der Netzhaut gebündelt das Auge verlassen, ist die wichtigste Untersuchung. So kann der Augenarzt zum Beispiel auf Blutungen oder eine zunehmende Vertiefung (Exkavation) achten. Eine exakte Dokumentation der Sehnervenkopfveränderungen kann durch den Heidelberg-Retina-Tomographen (HRT)erfolgen. Veränderungen bzw. Fortschreiten der Erkrankung können hierdurch objektiv dargestellt werden.
Durch eine neue Technologie in der Glaukomdiagnostik, die Optische Koherenz Tomographie (OCT) ist es heutzutage möglich, in kurzer Untersuchungszeit völlig unschädlich die Nervenfaserschichtdicke an der Netzhaut exakt zu vermessen.
Die OCT Technologie wurde zur spectral Domain OCT (SD-OCT) weiterentwickelt.  Die Vorteile der SD-OCT sind neben der besseren Auflösung eine extrem schnelle Bildaufnahme, die 3-D-Darstellung von Sehnerv und retinalen Nervenfasern. Ebenfalls gibt es die Möglichkeit der gesonderten Darstellung einzelner Schichten der Netzhaut. Die Frühdiagnose scheint deutlich verbessert. Mithilfe der (SD)-OCT lassen sich der Sehnerv und die Retina also genauer darstellen und vermessen. In unserer Klinik haben wir die Möglichkeit diese modernste Technologie anzuwenden.

Welche Therapiemöglichkeiten gibt es?

Leider lassen sich Schädigungen der Netzhaut, die mit den Gesichtsfeldausfällen einhergehen, nicht rückgängig machen. Ziel jeglicher Therapie ist es den weiteren Verfall des Gesichtsfeldes aufzuhalten. Ganz wichtig ist es die Therapie individuell anzupassen.

An erster Stelle der Glaukombehandlung steht die medikamentöse Therapie mit Augentropfen. Über 90% der Glaukomerkrankungen können so behandelt werden. Lässt sich der gewünschte Erfolg nicht medikamentös erreichen, so kommen eine Laserbehandlung oder schließlich eine Operation in Frage. Alternativ kann auch anstelle von Augentropfen die Therapie in Form einer selektiven Lasertrabekuloplastik (SLT)in Erwägung gezogen werden. So diese Lasertherapie anspricht kann in den meisten Fällen eine Reduzierung oder sogar der Verzicht auf die drucksenkenden Tropfen erreicht werden.

Trabekulektomie

Die Trabekulektomie ist der Goldstandard in der Filtrationschirurgie. Durch die Operation wird für das Kammerwasser ein neuer Abfluss geschaffen. Dazu wird in der Nähe des Trabekelmaschenwerks ein kleines Stückchen der Lederhaut (Sklera) entfernt und die darüberliegende Bindehaut wieder verschlossen. Das Kammerwasser kann über diese Öffnung aus der vorderen Augenkammer nach außen zur Bindehaut abfließen und wird dort über die großen Gefäße der Bindehaut entsorgt.

Mikroinvasive Glaukomchorurgie (MIGS)

Bei der mikroinvasiven Glaukomchirurgie (MIGS = micro-invasive glaucoma surgery) wird mit sehr kleinen Implantaten der Abfluss des Kammerwassers verbessert.
Es gibt derzeit eine Vielzahl von Stents, die unterschiedliche Abflusswege schaffen oder verbessern. Meistens werden diese Implantate in Kombination mit einer Katarakt Operation durchgeführt.  Bei gegebener Indikation könne diese jedoch auch als Einzeleingriff  durchgeführt werden.


Weitere Informationen & Kontakt

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